Kunst & Kultur

Aufgewachsen in Hannover in den 50er & 60er Jahren

Interview mit der Historikerin und Autorin Dr. Gabriela Teichmann über das neue Hannover-Buch: Aufgewachsen in Hannover in den 50er & 60er Jahren

BildWas machst Du beruflich, wo liegt dabei der Fokus?

Ich bin in Hannover geboren und nach Aufenthalten in anderen Städten und im Ausland immer wieder hierher zurückgekehrt. Studiert habe ich Germanistik, Geschichte und Psychologie und später noch weitere Qualifikationen im Bereich Coaching, Change-Management und Mediation erworben. Das hat sich bewährt, denn man braucht heute als Freiberuflerin mehrere Standbeine. Vor allem, wenn man wie ich damals, alleine Kinder großzieht.

Ich habe mein ganzes Berufsleben davon gelebt, Texte zu schreiben und Menschen und Organisationen in Sachen Kommunikation zu unterstützen. Vor dem Hannover Buch habe ich bereits ein Kinderbuch/ Hörbuch verfasst mit dem Titel „Der grüne Zauberschal“.

Viele Menschen spüren, dass sich die Welt um sie rasant schnell verändert. Wie nimmst Du dies wahr, und welche Konsequenzen ziehst Du daraus?

Ich beobachte das Tempo des Wandels sehr genau und bemühe mich, die Veränderungen zu verstehen und das Positive darin zu entdecken. Der Klimawandel und die damit verbundenen Probleme liegen mir besonders am Herzen, denn sie betreffen uns alle. Deshalb frage ich mich immer wieder, was ich beitragen kann, statt zu warten, dass die anderen etwas tun. Und ich glaube es tut mir selbst auch gut, was ich mache: ich habe ich meinen Fleischkonsum weitgehend reduziert, fliege kaum noch, bevorzuge das Fahrrad und kaufe häufig gebrauchte Produkte.

Auch der achtlos weggeworfene Müll, besonders auf Kinderspielplätzen, stört mich. Seit ein paar Jahren mache ich gemeinsam mit meinem Mann „Plogging“, also Müll sammeln während unserer morgendlichen Laufrunde. Bewegung an der frischen Luft und gleichzeitig etwas Sinnvolles tun statt sich zu ärgern – das ist eine Win-Win-Situation.

Wie kam es zu deinem Buchprojekt „Aufgewachsen in Hannover in den 50er & 60er Jahren“?

Als der Wartberg Verlag jemanden für das Hannover-Buch suchte, habe gleich die Gelegenheit gesehen, etwas für das Image dieser Stadt zu tun. Ich finde, dass viele Menschen hier ein entspanntes, relativ preisgünstiges und auskömmliches Leben führen, obwohl das allgemeine Ansehen der Stadt im Vergleich eher bescheiden ist. Hannover bietet eine Menge Lebensqualität durch kurze Wege, viele Grünflächen und ein engagiertes Kulturangebot. Vorteilhaft ist auch die zentrale Lage in Norddeutschland, die eine gute Anbindung an Berlin, Hamburg sowie Nord- und Ostsee ermöglicht.

Für mein Buch habe ich mit vielen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über ihre Kindheits- und Jugenderinnerungen gesprochen. Dabei ging es um die frühen Jahre, den Kindergarten, den längst nicht alle besuchten. Wir sprachen über Erfahrungen in der Schule, wie Geburtstage gefeiert wurden und an welche besonderen Ereignisse sie sich erinnern. Von Blumenkorso über Fußballereignisse bis hin zu Schützenfest und Queenbesuch reichen die in kleine übersichtliche Abschnitte unterteilen Themenkästen. Außerdem gibt es Tabellen mit wichtigen Daten und berühmten Persönlichkeiten aus der Stadt Hannover.

Hannover und die Kriegsfolgen

Anfang der 50er Jahre lagen viele Teile der Innenstadt noch voll mit Trümmern. Es gab viel aufzuräumen und auf dem großen Schutthügel wurde das Niedersachsenstadion gebaut. Die Stadt litt unter den Kriegsfolgen, Wohnverhältnisse waren beengt, das Essen bescheiden. Trotzdem wurde viel gefeiert, die Leute hatten nach den entsetzlichen Kriegsjahren und der Naziherrschaft einiges nachzuholen. Übrigens waren 25% der Bewohnerschaft Hannovers damals Flüchtlinge aus dem Osten und neu in der Stadt.

Es war die Zeit der glamourösen Kinopremieren und es gab bald über 50 Kinos in der Stadt. Die Kinder spielten draußen, waren weniger beaufsichtigt und es gab viele von ihnen. Das Lebensgefühl der Babyboomer war geprägt von dem Gefühl, dass die harten Jahre vorbei sind und das Leben immer besser wird. In den 60er Jahren besaßen die Leute schon wieder alles Notwendige, die Jugendlichen lernten einen Beruf oder studierten, jobbten auf der Messe, fuhren mit dem eigenen Auto in den Urlaub und ließen es sich gut gehen.

Die Erziehung der Heranwachsenden war insgesamt nicht mehr so streng. Die Boomer-Kinder lernten Schwimmen im Goseriedebad, liefen Schlittschuh auf dem Maschsee und wuchsen unbehelligt von Krieg oder Not heran. Später trafen sich in Cafés, flanierten über Deutschlands ältesten Flohmarkt und tranken Tee im Teestübchen. Mein Buch ist voll von solchen sehr persönlichen Geschichten, und es hat viel Freude gemacht, mit so vielen unterschiedlichen Menschen über diese Zeit zu sprechen.

Wo findet man Dein Buch?

Mein Buch „Aufgewachsen in Hannover in den 50er & 60er Jahren“ ist im Buchhandel und online erhältlich, unter anderem im Wartberg Verlag, bei Thalia und Amazon.

Dr. Gabriela Teichmann, 1960 geboren und aufgewachsen in Hannover, ist ein echtes Babyboomer-Kind. Nach dem Studium und Auslandsaufenthalten landete sie wieder in Hannover und arbeitete für verschiedene Stadtmagazine, TV-Sender und Unternehmen. Sie ist Buchautorin, betreibt ein Redaktionsbüro und berät Unternehmen.

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